Vereinsgeschichte - Kaninchenverein

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Vereinsgeschichte

Vereinsmuseum
Das Vereinsmuseum des RKZV - Köpenick D123

      Einblicke in Köpenicks Kleintierzuchtgeschichte

Es war ein zeit- und kräftezehrendes Wagnis, das die Mitglieder des RKZV-
Köpenick eingingen, als sie sich entschlossen, ein Vereinsrnuseum einzurichten.
Wie kam es dazu?

Der Berliner Stadtbezirk Köpenick, bekannt durch seinen legendären Hauptmann,
feierte im Jahre 2009 sein 800-jähriges Bestehen. Das Bezirksamt, im ehrwürdigen
Rathaus, alle Vereine und gesellschaftlichen Organisationen, Betriebe und
Einrichtungen entwickelten Vorstellungen welchen spezifischen Beitrag sie anlässlich
dieses historischen Ereignisses leisten können. So diskutierten auch wir ldeen und
entwickelten Vorstellungen über einen, unser Hobby charakterisierenden Anteil.
Dabei wurde der Gedanke geboren, die annähernd 80-jährige Geschichte des
Vereins rnit Bildern und historischen Gegenständen darzustellen.
Ein Ruckblick in die vielfältige 800 jährige Geschichte unserer engeren Heimat
verschaffi uns sicher wertvolle Erkenntnisse zur Gestaltung der Gegenwart und für
die Zukunft unseres Gemeinwesens.

Köpenick, ein Stadtbezirk Berlins, mit einer Gesamtfläche von 127 Km2, die zu 75 %
aus Wald, Wasser und landwirtschaftlich genutztem Gelände besteht, ist geradezu
ftlr die Kleintierhaltung und ab Ende des 19. Jahrhunderts für die Kleintierzucht
prädestiniert. Hunderte von Zuchtfreundinnen und Zuchtfreunden haben,
insbesondere in den vergangenen ca. 140 Jahren in unserem Siedlungsgebiet mit
viel Enthusiasmus, züchterischer Ernsthaftigkeit, FIeiß und Hingabe vor allem in der
Rassekaninchenzucht ein hohes Niveau erreicht. An sie zu erinnern, sie durch eine
Rückschau in die Gegenwart zu holen, ihr Erbe darzustellen und weiterzugeben gibt
uns heute Zuversicht und Vertrauen für die Zukunft der Rassekaninchenzucht in
unserer Region.

Dieses Vorhaben soll den Zuchtfreundenlnnen, aber auch Mitgliedern anderer
Vereine mit denen wir gemeinsam Ausstelllungen durchführen sowie den Besuchern
dieser Ausstellungen verdeutlichen, dass wir heute ein Glied in einer langen Kette
niveauvoller züchterischer Arbeit sind.
Aber auch den Menschen die sich für unser Hobby interessieren oder Kaninchen als
Kuscheltiere halten, soll die Tradition der Kleintierzucht, natürlich vor allem die
Rassekaninchenzucht nahe gebracht werden,
Das Anliegen würde gekrönt, wenn wir Lehrer, die Biologie oder Heimatkunde
unterrichten, für den Besuch des kleinen Vereinsmuseums mit ihren Schülern
begeistern könnten.

Mit der Kraft aller Zuchtfreundelnnen gingen wir an die Realisierung des Vorhabens.
Am Anfang stand die Renovierung eines Raumes mit einer Grundfläche von 40 m'im
Vereinsheim.( Berlin, 12555, Unter den Birken 17 - 19) Keller, Ställe, Hausböden
und viele andere möglichen Fundorte, Alben, Bücherregale, Trophäensammlungen
wurden einer gründlichen lnspektion untezogen.

Die Eröffnung des kleinen Vereinsmuseums erfolgte fristgemäß anlässlich einer
Kreisjungtierschau Anfang September 2009. Aber es gab noch viele weiße Flecken
und notwendige Qualitätsverbesserungen, die wir im Jahre 2010 vornahmen bzw.
füllten.
Ein gestraffter Orientierungsrundgang soll einen Überblick verschaffen.
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lm ersten Teil gedenken wir Persönlichkeiten, die für die Rassezucht im Allgemeinen
und für die Rassekaninchenzucht im Besonderen Bedeutung und fortdauernde
Verdienste erworben haben. Mit Porträts von Johann Georg Mendel (1832 - 1884),
Charles Darwin (1809 - 1882), Zuchtfreund Karl Julius Lohr (1850 - 1921)als
Begründer des ersten Rassekaninchenzuchtvereins in Deutschland und vom
Altmeister Friedrich Joppich (188S - 1979). Zu jeder Persönlichkeit gibt es eine
Lebens- und Bedeutungsbeschreibung. Unter einem Glasbehälter wird das
Hauptwerk von Charles Darwin ,,Die Entstehung der Arten" gezeigt. Vom Zuchtfreund
Lohr wurde noch kein Bild gefunden.
lm zweiten Teil wird die Entwicklung der Kleintierzucht insbesondere die
Rassekaninchenzucht seit über 100 Jahren im Stadtbezirk Köpenick dargestellt.
Hauptaussagen enthält eine graphische Darstellung der Entwicklung der
Kleintierzuchtvereine. Die Gründung des ersten Geflügelzuchtvereins erfolgte 1871
im Stadtteil Friedrichshagen, unmittelbar am Großen Müggelsee. Dieser Verein
existierte bis Mitte der 90iger.Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
1932 bestanden in Köpenick 15 Vereine mit Hunderten von Mitgliedern, In den
Vereinen wurden darnals noch Schafe, Ziegen, Geflügel, einschließlich Tauben und
Kaninchen, gezüchtet. Allein mit der Taubenzucht befassten sich sechs Vereine,
davon fünf mit der Brieftaubenzucht" Auf ,Wiedersehen", ,,Luftpost", ,,Möwe",
,,Heimkehr" und ,,Stern" waren ihre sinnvollen Namen. Heute gibt es noch einen
überregionalen Taubenzuchtverein, Falke 05, dessen Gründung 1905 erfolgte. Die
Zucht von Geflügel jeglicher Art wurde Mitte der 90ziger Jahre vollkommen eingestellt.
Außer dem Rassekaninchenzuchtverein - Köpenick D123, über dessen lnitiative hier
berichtet wird, haben sich alle anderen Vereine im Verlauf der 1990 ziger Jahre
aufgelöst,
Diese Entwicklung war letztlich auch ein Motiv, ein Vereinsmuseum zu gestalten. Von
dreizehn nie ermildenden Zuchtfreunden/lnnen wird die Rassekaninchenzucht in
Köpenick mit sehr guten Ausstellungsergebnissen auch auf Landes- und
Bundesebene aufrechterhalten.
Neben dieser graphischen Darstellung und anderen historischen Dokumenten der
Vereine in Köpenick werden eine Mitgliederliste aus dem Jahre 1952, Bilddokumente
aller bisherigen Vorsitzenden sowie ehemaligen und noch tätigen Preisrichtern
gezeigt.
Die Mitgliederliste weist unseren gegenwärtigen Kassierer, Zuchtfreund Falko
Hentschler, als 12 jährigen Jugendzüchter aus. Nach fasst 60 jährigem Züchterleben
zeigt er heute als Meister der Rassekaninchenzucht V - Tiere auf Ausstellungen.

ln einem weiteren Teil zeigen wir dem Besucher die Einordnung der Kaninchen in die
Ordnung der heimischen Nagetiere, eine Liste aller Rassen, die vom ZDRK als
Rassen in der BRD zugelassen sind und die Rassen, die in unserem Verein
gezüchtet werden. Gekrönt wird dieser Bereich durch ,,Rassebilder" aus dem Jahre
1896.

Es folgt ein Bereich in dem bemerkenswerte anatomische Besonderheiten des
Kaninchens durch bildliche Darstellung von inneren Organen und dem Skelett
gezeigt werden. z.B, die zwei Gebärmutterhörner des weiblichen Kaninchens.
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Der Unierschied des Muskelmagens vom Huhn und dem Magen eines Kaninchens, die
zwei verschiedenen Kotarten u.a.
Vervollständigt wird dieser Bereich durch eine farbliche Darstellung der Wirkungen
der drei Mendelschen Regeln in der Kaninchenzucht.
An dieser Stelle verweilen wir insbesondere mit Kaninchenhaltern und Kindern, die
Kaninchen als Kuscheltiere besitzen, um mit ihnen Probleme der artgerechten
Haltung von Kaninchen zu besprechen.

Auf mehreren Regalen und an Wänden demonstrieren wir in einem weiteren Bereich
die Enhpicklung von Ehrenpreisen. Nach 1945 gab es in der DDR als Preise für gute
Ausstellungsergebnisse Futter, Geld, Sammeltassen oder ähnliche
Gebrauchsgegenstände wie Geschirrtücher u.a. Nach einigen Jahren wurden Holz-
und Kerarnikteller mit Kaninchensymbolen sowie Wimpel mit unterschiedlichen
Aufschriften entwickelt. Die Teller waren oft kleine Kunstwerke. Nach dem Jahr 2000
setzten sich die Pokale wie sie üblich sind und ideenreiche andere Formen durch.
Leider können wir in diesem Teil keinen Preis zeigen, der etwa in den 3Oiger Jahren
und früher vergeben wurde.

Eine Vitrine, die sich nun anschließt enthält eine Vereinsbücherei mit trber 150
Büchern und Broschüren, etwa 280 Fotos zur Entwicklung des Vereins in den
vergangenen ca. 50 Jahren, Exemplare und Übersichten von Kaninchenzeitungen
der Gegenwart und Vergangenheit, eine Protokollsammlung von 1953 bis heute,
sowie historisch wertvolles Schriftgut. Das älteste Fachbuch der Vereinsbücherei,
,,Nutzbringende Kaninchenzucht" von Johs. Schneider, erschien 1 900.

Neben Büchern, die einen historischen Wert besitzen zeigen wir auch eine
Jahresarbeit, des 12 Jährigen Schülers, Tim Schwethelm, aus einer 6. Klasse der
Grundschule ,, Hauptmann -von-Köpenick" mit dem Titel ,,Für Opa, zum Geburtstag".
Auf 45 Seiten schreibt Tim ein ,,Lehrbuch" der Rassekaninchenzucht, das mit der
Note 1 bewertet wurde. Der Opa ist in unserem Verein seit vielen Jahren Züchter von
Großsilber.

Es schließt sich eine weitere Vitrine an, die Schulungsmaterialien und
Anschauungsstücke, Modelle eines Kaninchens und eines Huhns in Lebensgröße,
 selbstangefertigte Modelle, die Zahnanomalien darstellen, verschiedene
Präparationen der Embryonalenentwicklung des Kaninchens und der Entwicklung
eines Hühnerkükens vom 3, bis zum 21 Tag. Weiterhin enthält dieser Teil DVD,VD
und selbstangefertigte Diareihen zur Vererbungslehre, Rassenkunde, Vereinsleben
u.a. Die meisten Objekte wurden von Zuchtfreunden in den 60iger und 7Oiger Jahren
angefertigt.
Den Abschluss des Rundgangs durch das Vereinsmuseum bildet ein Bereich, der
unter dem Motto ,,Das Kaninchen im kulturellen Leben des Menschen" steht. Er
enthält eine Briefmarkensamrnlung mit 45 Exemplaren aus aller Welt sowie eine
bildliche Darstellung des Monuments eines Maya - Königs, der sich 13 Kaninchen
nannte. Vorgesehen ist eine Sammlung von Auszeichnungs- und Vereinsnadeln.
Diese Sammlung soll natürlich auch Nadeln aus anderen Vereinen, nicht nur des
Landesverbandes Berlin - Mark Brandenburg, enthalten.
Den Abschluss bildet ein kleiner Tischschreibpult, der Jahzehnte als
Ausstellungskasse diente und aus dem Jahr 1890 stammt.
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Ein Hauptanliegen des Vereinsmuseums besteht natürlich auch in der Werbung neuer
Mitglieder. Dabei wird die Jugend unser Hauptansprechpartner sein.
Das Vereinsmuseum ist ausbaufähig. Dazu müssen aber zwei Bedingungen erfüllt
werden.
Es ist notwendig junge Menschen, für dieses Hobby zu begeistern.
Einige Protagonisten des Vereinsmuseums haben schon 70 und auch 80 Jahre auf dem Buckel.
Weiterhin müssen museale Gegenstände oder Dokumente gefunden werden bzw.
zur Verfügung stehen, die die Sammlung erweitern und ergänzen.


Für einen Besuch unseres Vereinsmuseums stehen wir gern, ab Anfang April 2011
bereit.

Kontaktadresse: 030 - 4444656 oder www.preisrichter-kaninschen. de

Egon Lass


 
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